396 10 years ago

Fünf Minuten vor fünf Uhr fünfundzwanzig. Immer noch bin ich wach, sehe keine Möglichkeit des Schlafes, will nicht müde werden. So geht das seit Wochen schon. Was auch immer ich mache, mein Rhythmus bleibt ungesund, ich komme nicht zur Ruhe. Irgendwie stehe ich neben mir, beobachte mich wie ich in meiner Wohnung auf und ab wandere, gleich einem Tiger in seinem Käfig umherstreifend, seine Schritte zählend. Achtundsechzig Quadratmeter. Jeder einzelne scheint bekannt.



Stehe kurz vor der Schwelle zum Wahnsinn!



 



Stopp!



Bevor alle Stricke reißen zieh ich die Reißleine und besinne mich auf meinen Leisten.



Ich kann etwas leisten, leiste mir den Luxus der Kunst. Schreibe etwas, oder noch besser, ich mache Musik. Es geht gar nicht darum ob es jemandem gefällt, das ist Nebensache. Es geht mir darum die Welt, ihre Probleme sowie meine Sorgen zu vergessen. Ich lasse mich einfach fallen, besser gesagt; fließen.



Treiben lassen.



Auf einer Welle der Kreativität zu schwimmen ist ein unglaubliches Gefühl, schwer zu beschreiben doch sehr erfahrenswert.



 



Langsam aber sicher entert Tageslicht mein Domizil. Sonntagmorgen. Die Gemeinde versammelt sich in der Kiez-Kirche um die Ecke. Während die Gläubigen ihrem Gottesdienst beiwohnen, zelebriere ich meine eigene Religion, lausche den himmlischen Klängen feinster Musik, inhaliere weißen Rauch und verbeuge mich demütig vor dem weißen Porzellangott. Ein perfekter Wochenabschluss.



 



Fehlt nur noch die Müdigkeit. Wobei, ich bin optimistisch, das wird schon. Bald schlafe ich den Schlaf der Gerechten. Kuschel mich ein in mein weiches Bett. Kuschelweiche Geborgenheit, wer schläft der kann nicht sündig sein. Und Träume sind nicht nur Schäume, oder so.



Egal, ich leg mich jetzt hin. Mr. Sandmann, bring me a dream...



Eine Lerche wird nie zur Eule und umgekehrt!


Comments

Nobody has left any comments yet, take a listen and leave your thoughts.
x